Ausdehnung
Die Anfänge des Moores liegen ca. 12.000 Jahre zurück. Die Hügellandschaft,
die das Moor im Norden umschließt, wurde von der letzten Eiszeit, der Würm Eiszeit geprägt. Es konnte
sich bis vor ca. 200 Jahren nahezu ungehindert entwickeln und wachsen. Das Moor hatte eine durchschnittliche
Torfmächtigkeit von 3 bis 5 Metern. Das einstige große Ibmer Moor, welches das Bürmooser Moor, das Weidmoos
(beide auf Salzburger Seite) sowie die Frankinger Möser, das Rossmoos und weitere kleinere Teilmöser einschloss,
hatte eine Ausdehnung von 20 km². Es war der größte zusammenhängende Hochmoorkomplex Österreichs! Heute
sind kaum noch Teile in einem gut erhaltenen Zustand. .
Flora und Fauna
Das Ibmer Moor ist der Lebensraum für unzählige seltene und geschützten
Lebewesens im Tier- und im Pflanzenreich. Ein Beispiel dafür ist der Große Brachvogel (Numenius
arquata), welcher auch der Wappenvogel des Ibmer Moores ist. Weiters ist die Kreuzotter im Moor
beheimatet und manchmal mit ihrem charakteristischem Zickzackband am Rücken sogar am Wegrand
anzutreffen. Neben seltenen Tieren bietet das Moor auch Pflanzen wie dem Fieberklee einen idealen
Lebensraum. Typisch für das Moor sind ebenso der fleischfressende Sonnentau sowie das Knabenkraut.
Eingriffe ins Moor
Der erste dokumentierte Eingriff, angeordnet von Kaiser Franz I.,
war von 1806 bis 1808 das Ausheben des Franzenskanals oberhalb von Hackenbuch an der
Salzburgerischen Grenze. August Plank von Plankenburg ließ von 1879 bis 1881 den Heratinger
und 1882 den Seeleitenkanal ziehen, um mehr Land für seine Ökonomie zu bekommen. Die Oberfläche
des Moores wurde so um ca. 3,5 Meter abgesenkt. Erst durch diese Entwässerung wurde das
Torfstechen möglich. Teile des Moores wurden so auch in Weide- und Ackerland umgewandelt.
Die Errichtung der Glasfabrik Emmy-Hütte Anfang des 20. Jahrhunderts durch Ignaz Glaser mitten
im Ibmer Moor forderte den Bau weiterer Gräben. Der daraus gewonnene Torf wurde nicht nur von der
Industrie genützt, er diente auch zu Erzeugung von Wärme in Schulen und Kanzleien. Das Torfstechen
für den Hausbrand ging schon in den 70er-Jahren des vorigen Jahrhunderts auf ein unbedeutendes Ausmaß zurück
Das Moor heute
In der jüngeren Zeit diente das Moor als Lieferant von Vollhumondünger und
Gartenerde. Diese wurde mit riesigen Baggern und Torffräsen maschinell abgebaut. Seit dem Jahr
2000 ist wieder Ruhe in das Moor gekehrt und ein Großteil des Weidmooses und des Bürmooser Moores
wurde der Bevölkerung und der Tierwelt zurückgegeben. Großflächige und teure Renaturierungsmaßnahmen
fruchten bereits und dienen einer unzähligen Vogelwelt als Heimat. Man muss sich vorstellen, in einem
Zeitraum von rund 12.000 Jahren, welches ein Moor zum Entstehen braucht, stehen nur wenige Jahrzehnte
der menschlichen Zerstörung gegenüber.
|